Boah Barcelona …
Da haben wir es doch tatsächlich geschafft ganz easy zu Silvester hier zu sein. Auf jeden Fall ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk an uns selbst.
Was für eine Stadt!
Viele haben vorher gesagt „Mit dem Wohnmobil nach Barcelona? Wollt ihr euch den Stress wirklich antun? Der Verkehr ist ja die Hölle dort!“
War aber total locker: Selbst ein Primat hätte die Karre da hinsteuern können – und zwar ganz ohne Verkehrschaos (Autobahn raus – zweimal rechts, einmal links).
Als wir auf den Stellplatz „Citystop Barcelona“ rollten, welcher eigentlich nichts weiter als ein bewachter Parkplatz ist, waren wir völlig geflasht von den vielen Grafittis (unter anderem sogar eins eines alten Bekannten: „Rookie the weird“) und freuten uns wie Bolle als der Parkwächter uns die 5 Meter mit seinem Roller direkt zum Platz unter dem großen „Dedication“-Bild geleitete.
Über den Ausdruck „Warme Duschen inklusive“ lässt sich streiten. Die ersten paar Männeken morgens hatten warmes Wasser … „Is Boiler alle – nix caliente!“
Sepp also schön warm geduscht – als erster superfrüh. Jasmin eiskalt geduscht – nach dem Frühstück. 🙂
Die Stadionbeleuchtung und immer wieder anspringenden Alarmanlagen der circa 100 Neuwagen, die ebenfalls auf diesem Großparkplatz gelagert wurden, begleiteten uns jeden Abend sanft in den Schlaf und wir fühlten uns ernsthaft sehr schnell ziemlich wohl dort. Warum auch immer. Das ist beim Reisen mit dem Wohnmobil ja das tolle. Innen bleibts immer gleich, aber die Atmosphäre drumherum wechselt ständig.
Für stressfreie Barcelona-Besuche ist der Platz wärmstens zu empfehlen – es wird minutengenau abgerechnet (30 Euro pro Tag). „Stunde is Stunde – Minuto is Minuto – dia is dia!“
In dem Container mitten auf dem Platz ist mehr drin als man denkt:
Küchenzeile mit Mikrowelle, Aufenthaltsraum mit TV, Schließfächer, Waschmaschine & Trockner, warm-(kalte) Duschen, WC und Snackautomat. Läuft.
An Silvester hat eine ca. 10-Köpfige Truppe in der Küche sogar fett Fondue und Gaudi gemacht! 🙂
Apropos Silvester:
00 Uhr aus der Sicht von Jasmin: kurzes Anstoßen, Seppel rennt hektisch nach draußen um ein TOP-Stellplatzbild mit Feuerwerk im Hintergrund zu bekommen. Gespanntes Warten. Es passiert genau NIX. 5 Minuten später: Seppel streckt den Kopf zum Mobil herein: „Wollen die mich verarschen?“ Ich: „Die trinken bestimmt erstmal ganz entspannt, wie die hier so sind, Sekt und böllern dann später los …“
00.30 Uhr: Immer noch keine Raketen … Thilo wird wach. Stillen. Gemeinsam mit Thilo hinlegen und pennen. Silvester – Ende. Ich werde nochmal kurz wach als Seppel seinen Kopf in den Alkoven steckt: „Ich weiss jetzt warum keine Raketen kommen …“
00 Uhr aus der Sicht von Sepp: Yeah! Gleich gehts los. Schnell aufbauen und bereit machen … raus auf den Platz, Winkel und Ausschnitt stimmen … Ich höre die Kreuzfahrtschiffe hupen (12 Mal – jeder Glockenschlag) und jede Menge Geknatter in der Ferne (das wird wohl die Party mit Feuerwerk am Montjuïc sein, die wir heute Nachmittag im Aufbau gesehen haben). Gleich kommen die Spanier raus und feuern Raketen … bestimmt. Oder nicht?
00.15 Uhr: Immer noch nix. Ich mache ein Video für Klaas, den ich nicht wecken konnte, weil er so geschafft vom anstrengenden Tag war, um ihm zu zeigen, dass er scheinbar gar nichts verpasst. Ich kann es nicht fassen … erstmal Bilder ohne Feuerwerk machen – vielleicht lassen die sich noch Zeit und sind nicht so flottikarotti am Böllern wie wir immer?
00.30 Uhr: Wieder im Mobil – das war es wohl … alle pennen – ich schmeisse Google an und erkundige mich (wie so oft erst NACHHER) was es damit auf sich hat. AHA: 2015 gab es überhaupt das allererste Mal ein öffentliches Feuerwerk in Barcelona, welches 2016 wohl noch größer werden soll. ABER: die Spanier kennen den Brauch des Geister-Vertreibens durch Feuerwerk und Böller gar nicht! Scheint erst jetzt ein bisschen im Kommen zu sein. Stimmt auch. Nirgends gab es Feuerwerk zu kaufen. Stattdessen isst der Spanier bei jedem Gongschlag eine Weintraube und wenn er dies erfolgreich schafft, hat er ganz viel Glück im neuen Jahr. Soviel wieder zu unserer Naivität. 🙂
Könnten wir uns eigentlich mal ne Scheibe abschneiden … Weniger Knaller schaden nicht.
Jedenfalls ist der Stellplatz direkt neben der Metrostation „La Pau“ (L2 und L4) perfekt für Erkundungstouren gelegen.
Wir waren sehr dankbar über die vielen Tipps, was wir uns anschauen müssen usw. – auch wenn wir nicht alles geschafft haben.
Wir haben uns dafür entschieden eine zwar teure aber sehr komfortable Lösung zur Erkundung der Stadt und der Sehenswürdigkeiten in Anspruch zu nehmen: für 39 Euro pro Person (Kinder waren frei) konnten wir zwei Routen der Barcelona Bus Turistic zwei Tage lang frei nutzen und „hop on – hop off“ durch die Stadt fahren. Mit Kindern wirklich total entspannt und jeden Cent wert! Klaas und Thilo waren begeistert „oben offen“ mit dem Bus durch die Stadt zu heizen und so konnten wir wirklich sehr viel sehen.
Barcelona – wir kommen definitiv wieder!
Jasmin & Sepp
Sagrada Familia
Unsere erste Sehenswürdigkeit – von Jana empfohlen. Leider für die nächsten zwei Tage komplett ausgebucht, konnten wir nur einmal aussen rum die beeindruckende Fassade anschauen und gefühlten 5 Millionen Selfies beiwohnen. 🙂 Hier sind wir auf die Sightseeing-Busse aufmerksam geworden … Im Park vor der Sagrada machten wir Rast und entschieden uns als nächstes zum Hafen zu fahren.
Die Metro
Barri Gòtic
Jasmins Papa (Aquarium-Liebhaber) hat uns am Telefon dazu geraten den Eintrittspreis zu investieren und uns das drittgrößte Aquarium Europas (richtig Peter?) anzuschauen. Was sollen wir sagen? Der Tunnel durch das riesige Haifischbecken war unglaublich. Überall Rochen und Sand-Tiger-Haie (riesig!) – keine Ahnung, wie die Glasscheiben den Wasserdruck aushalten können …
Das ganze war perfekt für Kinder ausgelegt mit Experimenten, viele Sachen zum selbst entdecken und jeder Menge Tunnels um näher an die Fische/Aquarien zu kommen. Supergut!
Eine Busfahrt die ist lustig – eine Busfahrt die ist schön! 🙂
Wie gesagt lohnt sich das Ticket auf jeden Fall! Abends am letzten Tag durften wir sogar den Silvesterlauf mit unendlich vielen Läufern und Läuferinnen vom Panorama-Deck aus beobachten. Klaas war natürlich begeistert – auch vom beatboxenden Guide, der wegen der Routenänderung durch den Lauf nach oben kam um uns dies mitzuteilen – sehr lockerer Typ!
Via Laietana
Montjuïc
Wieder ein Tipp von Jana. Nach einem sehr steilen Aufstieg von der Bushaltestelle bis zum Parkeingang wurden wir von Palmen, Livemusik, einem Wahnsinnsausblick und Sommertemperaturen empfangen. Picknick im öffentlichen Parkteil (der Monument-Teil war kostenpflichtig und wieder einmal mit einer laaaaaangen Schlange versehen) und danach einmal bis fast zum Gipfelkreuz. Superguter Ausflug … und sehr schicker Park! Mit Buggy nicht einfach, aber wir haben wieder viele helfende Hände gereicht bekommen … 🙂