Unser selbsternanntes Ziel für den Winter, die Fels-Algarve, ist einfach nur traumhaft schön. Hier hat Mutter Erde wirklich Kreativität walten lassen und eine tolle Klippe/Höhle/Felsenformation direkt neben die andere gesetzt.

Wenn man, wie ich, keine genaue Vorstellung dieses Landstrichs im Kopf hat und dann das erste Mal an so einer typischen Felsklippe steht, ist das fast ein Schock … sowas von atemberaubend!

Wir hatten keinen wirklichen Plan, wie man die Fels-Algarve am besten erkunden könnte und steuerten mit unserem Wohnmobil wie gewohnt einfach einen Stellplatz an … leider direkt (mit Warteschlange) überfüllt. Keine Chance hier einzukehren. Da man Portugal in seiner Breite von Osten nach Westen in knapp zwei Stunden mit dem Auto durchfahren kann, schmiedeten wir den Plan einfach eine Art „Basecamp“ zu suchen und von da aus die komplette Algarve zu bereisen um solche Erlebnisse zukünftig zu vermeiden. Schon in Deutschland hatten wir „Mikki’s Place To Stay“ im Stellplatzführer gefunden und wollten nun mal live sehen was eine Künstlerin aus einem Stellplatz machen kann. Mit der Hoffnung, dass noch ein Platz frei ist, fuhren wir auf den Stellplatz und der erste Eindruck war schon der Hammer. Überall Keramik, Kunst, Skulpturen und viele Tiere. Der Höhepunkt war definitiv die große Halle – gespickt mit Sofas, Tischen, Stühlen und Büchern. DAS hebt sich dann doch doll vom typischen Stellplatzeinerlei ab … 🙂

Mikki hatte dann auch tatsächlich noch einen Platz für uns und wir checkten für die nächsten 8 Nächte dort ein. Mehr zum Stellplatz und der Umgebung weiter unten bei den Campingplatzinfos … 🙂

Da wir von hier aus so viele tolle Ausflüge gemacht haben, folgen nun einzelne Abschnitte je Ort um es übersichtlicher zu halten.

Algar Seco

Diese tolle Felsformation war das erste, was wir von der Felsalgarve gesehen haben. Wahnsinn. Man geht einige Treppenabschnitte hinab und findet direkt eine gurgelnde lagunenartige Engstelle in die die Wellen hineinsprudelten und an die Wände klatschten. Klaas war sehr beeindruckt von diesem Schauspiel und staunte einfach erstmal nur 5 Minuten – ebenso wie ich. Das muss man live erlebt haben – kein Foto oder Video kann das wiedergeben. Zurück die Treppen hoch und auf der anderen Seite weitere Treppen runter findet man dann eine tolle Höhle nebst „Lodgia“ mit wunderschönem Ausblick. Hier verweilten wir erstmal und ließen die Eindrücke sacken … was für ein unglaublicher Ort!

Und so ging es direkt weiter. Ein Panoramasteg führte von diesem Abschnitt zum Örtchen Carvoeiro. Immer wieder sah man Fischer direkt an den Abgründen stehen. Nerven aus Stahl und völlig schwindelfrei. „Papa – die stürzen aber nicht ab, oder?“ fragte Klaas nicht nur einmal …

Carvoeiro

Dieser postkarten-pittoreske Ort ist schwer zu toppen, was die Kombination aus Sandstrand, darin mündendem gemütlichen Ort und Felsen links und rechts angeht … Im GrandCafé direkt am Strand nahmen wir einen Snack um dann das erste Mal zum Wasser zu gehen. Hier gibt es supergroße Muscheln, die die Exemplare aus Isla Christina nochmal toppten … Jasmin fand eine riesige Schneckenmuschel, die bis heute unübertroffen ist. Supertoll! Und die Wellen sind hier merklich größer als noch am Mittelmeer. Wir mussten oftmals die Beine in die Hand nehmen um nicht nass zu werden. 🙂

Auf dem Weg hierhin, der übrigens auch noch an einem Spielplatz direkt an den Klippen vorbeiführte und den wir für eine kleine Spielpause nutzten, sahen wir eine Bushaltestelle von einem neuen Service: Die „Rota das Falésias Cliffs Route“ – ein Hop-on-Hop-off-Bus (mal wieder), der einen entlang der Küste zu den tollsten Stellen bringt. Perfekt für uns! Da wir grad erst Mittag hatten, beschlossen wir das Wetter zu nutzen und nun direkt in den nächsten Bus einzusteigen um Farol de Alfanzina und Ferragudo an diesem Tag auch noch zu besuchen.

Farol de Alfanzina

Farol de Alfanzina ist ein schicker Leuchturm – leider geschlossen als wir ankamen … in der umliegenden Klippe fanden wir ein riesiges Loch (der Bretterzaun auf den Fotos zeigt wo das Loch liegt). Zwei Mädels (ich nenne sie liebevoll die „Instagram-Ladies“) hatten tatsächlich den Schneid über die Absperrung bis zum Rand zu kriechen und reinzuschauen bzw. Posing-Selfies zu machen – dafür waren wir leider nicht schwindelfrei genug. 😛

Ferragudo – Castello do Arade

Ferragudo besuchten wir ob des Zeitmangels leider nicht, lediglich das Castello do Arade nebst Strand. Hier gab es wieder tolle Felsformationen mit Höhlen, die Klaas und ich abenteuerlich erkundeten. Total super! Der Tag neigte sich dem Ende und nach einem weiteren Picknick bestiegen wir den Bus zurück zum Algar Seco, wo wir Charlie geparkt hatten. Besser geht ein erster Tag und Eindruck nicht! Zufrieden fuhren wir zurück zu Mikki …

Praia de Marinha

DAS Must-See und spezielle Empfehlung von Mikki. An diesem Strand trafen wir Maria, Tom, Sid und Milo – eine Familie aus Cornwall, mit denen wir in den nächsten Tagen/Wochen noch viele Ausflüge unternehmen sollten. Da waren wir zur rechten Zeit am rechten Ort. Außer uns und ihnen war an diesem Tag kaum jemand an diesem Strand – wie an den anderen POIs auch. Da zahlt sich der Winter voll aus!

Silves – Burgbesuch bei schlechtem Wetter

Nach dem Besuch an der Praia de Marinha gab es leider erstmal eine Schlechtwetterfront, die einige Tage über der Algarve hing und dank der wir bei Mikki’s fast absoffen – inklusive super Blitzgewitter, welches Klaas und ich aus der hinteren Koje beobachteten.

Wir ließen uns nicht entmutigen und besuchten als Kontrastprogramm zu den sonnigen Felsausflügen das Örtchen „Silves“ mit seiner von weitem schon sichtbaren Burg. Klaas war noch nie auf einer echten Ritterburg und da er in einem PIXIE-Buch viel darüber gesehen hat und wir ihm auch viel dazu erzählten war es nun umso cooler ihm das „live“ zu zeigen. Wir wanderten einmal komplett auf der Burgmauer herum und ließen den Blick in die Umgebung schweifen.

Silves ist ein sehr schöner Ort, der leider bei diesem Regengrau nicht so ganz wirken konnte. Was aber sehr auffiel, waren die vielen Storchennester überall. Man hatte eigentlich fast ständig ein Klappern im Ohr und mindestens ein Nest in Sicht. 🙂

Praia da Senhora da Rocha

Tom und seine Familie luden uns per Whatsapp ein, sie hier in Ihrer Ferienwohnung zu besuchen, die sie bis Mai bewohnen. Nach einem tollen Essen und viel Spiel für die Kinder machten wir uns auf zum 50 Meter entfernten Klippenstrand Senhora da Rocha.

Der Strand hier ist sehr sehr breit und lang und man hat eine tolle Sicht auf die Kapelle oben auf den Klippen.

Im Sommer, so berichtete Tom, der mit einem hiesigen Fischer gesprochen hatte, stehen die Leute trotz des Platzangebotes um 6 Uhr auf, um dann schon ihr Handtuch hier auszulegen um noch einen Platz zu bekommen. Unfassbar ätzende Vorstellung. Dann doch lieber Winter, nicht so heiß und den Strand fast ganz für sich alleine haben … Am Rande im Fels etwas unterhalb der Kapelle gibt es einen schönen extra angelegten Tunnel durch die Klippe zum Nachbarstrand – auch ein Erlebnis, da die Wellen dort gerade wegen Flut von der anderen Seite hineinschwappten. 🙂

Ein toller Tag und endlich mal wieder nette Leute „live“ zum quatschen und Spielkameraden für die Jungs. Wunderbar! Den Engländern gefiel es auch sehr gut und so beschlossen sie uns in Sagres zu besuchen, sobald wir dort unser Lager aufschlagen. So fiel uns allen der Abschied an diesem Abend nicht soo schwer – mit Ausblick auf ein Wiedersehen.

Sepp

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Infos zum Campingplatz

Dieser Stellplatz ist wirklich außergewöhnlich. Die Atmosphäre ist sehr freundlich und ganz untypisch schottet sich hier niemand in seiner Parzelle ab, sondern alle sind offen und auf einen Schnack aus. 🙂
Die nähere Umgebung hat außerdem eine gute Spaziergangsroute parat, die an abgefahrenen Bäumen und einer kleinen Korkbaum-Ansammlung vorbeiführt … gefiel uns sehr gut hier und auch Klaas liebte es mit seinem Laufrad hier rumzudüsen. Thilo trieb seine Laufübungen weiter voran und schaffte nun schon ziemlich sicher einige Schritte geradeaus und auch die Kurven und Drehungen wurden merklich besser. Jede Parzelle hat hier direkt eine Art Kunstrasen als Matte … so brauchten wir unseren Auslege-Boden nicht rausholen und hatten direkt einen weichen Untergrund für die Kinder und uns. 🙂
Am letzten Abend gab es noch eine Pyjama-Party zum Hochzeitstag von Mikki und Ihrem Mann Arno – mit extrem guter Live-Blues-Band … das war ein tolles Spektakel und die Stimmung bombastisch. Klaas ist mit der Musik ins Bett gegangen und rief zwischendurch immer „Papa, der Song ist mein Lieblingssong! Und der auch!“ 🙂
Ein passender Abschluss unseres Aufenthalts hier.
Mikki’s Place To Stay
Michele en Arno Hassoldt Frederickx
Areias de Pera 700A – 8365 201 Pera – Algarve/Portugal
Tel. +351.913700302
Hier haben 8 Euro je Nacht bezahlt.