Tarifa ist einfach nur Wahnsinn! Soviel Flair und Coolness … doch von Anfang an:

Die Fahrt über Algeciras war superschön! Man schlängelt sich über die N-340 wieder mal einen sehr steilen Berg hoch, um dann oben mit einer Wahnsinns-Aussicht auf Afrika belohnt zu werden. Kann man nicht beschreiben – muss man gefahren sein und gesehen haben. 🙂
Nach einer ebenso langen Abfahrt sieht man Tarifa mit der vorgelagerten Leuchtturm-Halbinsel „Punta de Tarifa“ schon von weitem. Krass … hier ist Afrika nur 14 Kilometer weit entfernt und es ist der südlichste Punkt Europas. Leider ist die Leuchtturm-Insel militärisches Sperrgebiet (siehe Bild von Klaas vor dem Tor), so dass wir enttäuscht feststellen mussten den wirklich südlichsten Punkt nicht „in echt“ erreichen zu können. Naja. Man kann nicht alles haben.

Unser Weg führte erst mal an Tarifa vorbei die Küste entlang direkt zum Campingplatz „Torre de la Peña“. Hier liegt links der Straße am Meer quasi ein Campingplatz neben dem anderen und ein riesiges Areal für „Freisteher“ (Wohnmobile, die autark stehen können und nicht so wie wir auf Strom angewiesen sind) rechts der Straße. Wieder einmal schauten wir voller Wehmut hinüber zu den „Freistehern“ und fassten den Entschluss für Skandinavien irgendwie doch Strom ins Wohnmobil zu bekommen (oder nen Haufen Ersatzakkus für meinen Laptop, so dass zumindest 1-2 Tage mal „frei“ möglich wären). Das muss einfach richtig Spaß machen und letzendlich natürlich auch Geld sparen (vorrausgesetzt, dass man nicht erst 4.000 Euro in die Anlage stecken muss – Angebote lagen uns einige vor).

Erster Eindruck des Campingplatzes: Tolle Bäume, verwinkelte Parzellen und terrassiertes Gelände … sehr „laid back“ und schön! Natürlich wurde man direkt von Surfern begrüßt und der Surfstyle ist wirklich überall zu spüren. Genauso hatten wir uns das vorgestellt. Einziger Wehrmutstropfen: Der Platz war wirklich (für unsere Verhältnisse) sehr teuer und bot nichtmal WiFi.
Tollerweise gab uns Werner, den wir direkt nach dem Einchecken kennenlernten, den WiFi-Code des benachbarten Restaurants, dessen Netz ganz gut erreichbar war. 🙂 Werner hat vor einigen Jahren den Ironman auf Hawaii mitgemacht … sehr beeindruckend. Er und seine Frau Gitti gaben uns noch wertvolle Tipps für die Umgebung und das Reisen mit dem Wohnmobil. Wieder einmal eine sehr unmittelbare und nette Bekanntschaft die beiden.

Tarifa selbst spiegelt im „neueren“ Stadtteil ebenfalls an jeder Ecke den Surf-Lifestyle wider. Überall Läden und Boardshops, Imbisse, Hostels usw. Die Menschen hier wirken allesamt sehr entspannt und offen. Toller Flair in dieser Stadt und wir fühlten uns sehr wohl hier. An jeder Ecke stehen Wohnmobile herum und auch wir stellten bei unserem Besuch Charlie einfach an der Straße ab. Das war bisher in keiner Stadt so wirklich möglich … hier schon. 🙂

Wir erkundeten die Altstadt und schwammen mit dem Strom der Menschen Richtung „Punta de Tarifa“ … Wir konnten hier außerdem die Schnellboot-Fähre zwischen Tarifa und dem afrikanischen Tanger „Tarifa-Jet“ beobachten und Klaas war stark beeindruckt von so viel Pferdestärken.

Auf dem Rückweg trieb uns unser Hunger wieder einmal der Nase nach zum Geheimtipp von Tarifa, versteckt in einer Seitenstraße: Ein kleiner Tante-Emma-Laden, der auch „Pollo asado con Patatas“ anbot. Ich stellte mich in die Schlange wartender Menschen und die steinalte Ladenbesitzerin rechnete immer wieder viele Zahlen sehr laut und sehr langsam zusammen „Uno, dos, tres, medio, tres, dos, tres“ usw. – dabei verrechnete sie sich mehrmals und musste neu beginnen.
Ein Wahnsinn wenn man hungrig auf Essen wartet aber auch ein tolles Schauspiel irgendwie … Ich fragte mich schon was diese Liste und die Zählerei bedeutete und ob ich überhaupt noch irgendwann bestellen konnte. Einige Surfer bekamen meine Verwunderung/Ratlosigkeit mit und fragten mich „Did you reserve one?“ „What?“ „The Pollo!“ Ui. Die Hähnchen gab es nur auf Vorbestellung, weil sie so begehrt und lecker sind (und mindestens 50 Leute für diesen Mittag schon vorbestellt hatten).
Mist! Die drei Surfer legten dann ein Wort für uns ein und wir konnten tatsächlich nach knapp einer Stunde Wartezeit (wir wollten unbedingt probieren) unser Hähnchen in Empfang nehmen. Wirklich der Knaller und mindestens gleichauf mit dem in Almuñécar, wenn nicht sogar besser.
Unser Kinder wurden während der Wartezeit mal wieder mit Dönekes von den wartenden Menschen bedacht und bekamen dann am Schluss noch ein Bömmsken auf die Faust. Wirklich sehr kinderfreundlich die Leute überall.

Die restliche Zeit unserer zwei Tage Aufenthalt verbrachten wir am Strand direkt am Campingplatz, sammelten Muscheln und beobachteten die Surfer. Thilo übte weiterhin unermüdlich das Laufen und wird schon sehr viel besser dabei! 🙂

Was mir von Tarifa am meisten in Erinnerung bleiben wird, sind die unglaublichen Sonnenuntergänge mit Sicht auf Afrika. Wäre es nicht so teuer hier gewesen, wären wir mit Sicherheit eine Woche oder länger hier geblieben.

Sepp

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Infos zum Campingplatz

Camping Torre de la Peña
C.N. 340, km 78, 11380 Tarifa
Tel. +34 956 68 49 03
Fax +34 956 68 90 88
www.campingtp.com

Hier haben wir pro Nacht mit warmen Duschen und Strom (kein Wifi) 27,50 Euro bezahlt (leider einer der teuersten Plätze unserer Reise).